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Die AOK Systems hat Ende 2017 eine Veranstaltungsreihe angekündigt, die als Prototyp ein Novum für oscare®-Kunden darstellt: Die Digitalisierungs-Roadshow. Thomas Ade, Geschäftsbereichsleiter Kunden und Produkte bei der AOK Systems erläutert, warum man auf die Straße geht.

Thomas Ade, Geschäftsbereichsleiter Kunden und Produkte bei der AOK Systems GmbH

Herr Ade, wie kam es zu dem Format Roadshow?
Ausgangspunkt war, dass wir viele Produkte, die die Digitalisierung unterstützen, bereits fertig entwickelt haben und eingeführt werden können. Aber nicht alle Kunden wissen, was wir schon im Regal haben, um es mal salopp auszudrücken. So entstand die Idee, diese Lösungen einmal direkt vor Ort bei unseren Kunden vorzustellen.

Ist das Angebot auf Interesse gestoßen?
Ja. Innerhalb kurzer Zeit haben wir ein Dutzend Termine von April bis Juli vereinbart, quer durch das gesamte Bundesgebiet. Zurzeit laufen die Gespräche für weitere Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte.

Was erwartet die Teilnehmer der Roadshow?
Wir starten mit einem kleinen theoretischen Teil, in dem wir das gesellschaftliche Phänomen Digitalisierung für eine Krankenkasse zunächst in Handlungsfelder übersetzen. In welchen Bereichen muss ich etwas tun, um Anforderungen von Versicherten zu begegnen? Denn die Digitalisierung kennzeichnet ja unter anderem, dass Versicherte Möglichkeiten aus dem Privatleben, was zum Beispiel Mobilität und Verfügbarkeit betrifft, auch von ihren Krankenkassen einfordern.

Welche Handlungsfelder gibt es da?
Es haben sich sechs herauskristallisiert. Automatisieren, vereinfachen, mobilisieren, Selfservice für Kunden, Omnichannel-befähigen und Big Data-Management. Alle Produkte, die wir entwickelt haben, zahlen auf mindestens eins, häufiger sogar auf mehrere Handlungsfelder ein. Bei diesen Lösungen kommen unsere neuen Technologien zum Einsatz. Beispielsweise APD für die Dunkelverarbeitung und entschlackte, smarte Oberflächen durch Fiori. Sie bringen viel Entlastung für die Mitarbeiter, da oscare® Massenprozesse automatisiert bearbeitet und nur noch selbst definierte Fälle einen Eingriff notwendig machen. Hier unterstützt das neue Regelwerk BRFplus, bei dem eine Kasse entsprechende Schwellwerte hinterlegen kann.  

Kann man auf der Roadshow auch Produkte erleben?
Das Herzstück der Veranstaltung bildet eine Produktvorführung. Hier präsentieren wir jeweils auf den entsprechenden Kunden zugeschnittene Empfehlungen, die ihn in seiner Digitalisierungsstrategie unterstützen.

Wie muss man sich das vorstellen?
Wir haben im Vorfeld kompakte, 2–4-minütige Videoclips mit den Highlights zu den einzelnen Produkten produziert. Sie werden an drei Messeständen vorgeführt und die Experten der AOK Systems beantworten alle Fragen zu den Lösungen.

Wo hat die Roadshow den ersten Stopp gemacht?
Die Premiere des Formats fand am 24. April im Berufs- und Tagungszentrum der AOK Niedersachsen in Sarstedt vor rund 70 Teilnehmern statt. Für beide Seiten eine spannende Veranstaltung. Für uns, weil das Konzept neu ist und wir noch kein Gefühl dafür hatten, wie das Format ankommt. Und für die Teilnehmer auch, weil wir über ein Dutzend Produkte mitgebracht hatten. Das muss man in der zur Verfügung stehenden Zeit erst mal verdauen. Man brauchte wortwörtlich Stehvermögen. Aber unser Angebot ist auch groß. Um in dem Bild von vorhin zu bleiben: Das Regal ist voll.

Und wie ist das Feedback ausgefallen?
Da haben wir auch einen neuen Weg beschritten und die Meinung über eine APP abgefragt. Nach jeder Vorführung konnten die Teilnehmer über das jeweilige Produkt abstimmen und einen Wunsch-Einsatzzeitraum angeben. Damit haben wir in Echtzeit ein Ranking vorliegen, das als Basis für die nächsten, gemeinsamen Schritte mit der Kasse verwendet werden kann. Das Voting ist spannend für alle und die Enthüllung der Ergebnisse bildet auch den Abschluss der Veranstaltung.

Welche Produkte sind denn stark gefragt?
Produkte, die mit dem Einmalpin-Verfahren die sichere und komfortable Kommunikation zwischen Versicherten und Kasse unterstützen, aber auch Lösungen mit simplifizierten Oberflächen für die Massenverarbeitung. Gerade Letztgenanntes ist auch wieder ein Spiegel aus dem privaten Erleben. Anwendungen müssen einfach strukturiert und ergonomisch sein. Dann hat der User einfach Spaß an der Nutzung.