Kompetenz im Wandel

Beratung und Training sind jetzt bei der AOK Systems zu einer Abteilung zusammengefasst. Der neue Abteilungsleiter Gerhard Zürner erörtert im Interview die Vorteile der Verzahnung und gewährt einen Ausblick auf künftige Prozesse und Neuerungen.

Gerhard Zürner, Abteilungsleiter Beratung und Training bei der AOK Systems GmbH

Herr Zürner, was sind Ihre wichtigsten Vorhaben?
Genau genommen sind es zwei Bausteine. In Bezug auf Training gibt es bereits sehr gute Ansätze, die natürlich bestehen bleiben. Das sind u. a. die klassischen Trainingsangebote, die beim Kunden oder inhouse durchgeführt werden. Der neue Ansatz, den wir weiterverfolgen, ist beispielsweise die Integration interaktiver Simulationen direkt in die Produkte, sodass wir in der Lage sind, diese bei der Beratung einzelner Produkte oder ganzer Prozesse gleich mit anzubieten. Unsere Kunden können diese Medien gezielt und eigenständig nutzen.

Und der zweite Baustein?
Die Beratung. Auch hier gilt Bewährtes beizubehalten. In 2018 werden wir verstärkt bereits im Vorfeld analysieren, bei welchen Produkten wir Synergieeffekte gemeinsam mit unseren Kunden nutzen können. Hier kann man sich die verschiedensten Zielrichtungen und Projektschritte vorstellen. Die ganzheitliche Betrachtung eines Fachprozesses mit verschiedenen Produkten, eine technisch orientierte Einführung eines neuen Moduls zu verschiedenen Fachprozessen, aber immer abhängig von den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden bzw. der eingebundenen Fachbereiche. Dazu sind interne Abläufe in geregelte Prozesse initial aufzubauen. Dadurch werden auch mehr Produkte mit Prozessberatung entwickelt.

Was bedeutet das im Hinblick auf die Digitalisierung?
Wir analysieren und betrachten bereits bei der Produktentwicklung begleitend, welche prozessualen Ansätze in der späteren Produktimplementierung beim Kunden relevant sein können. Dabei betrachten wir sowohl die einzelne Softwarekomponente als auch die gesamten Arbeitsabläufe. Im Kontext der Beratung betrachten wir jeden einzelnen Schritt von Anfang bis Ende im Hinblick auf die Automatisierung, um somit optimale Prozessabläufe bei unseren Kunden zu sichern.

Im Zuge der Digitalisierung steht nicht nur der Prozess im Fokus.

Gibt es Zahlen und Fakten zu Trainings 2017?
Natürlich viele. Zusammengefasst haben wir 81 Trainings durchgeführt, entsprechend 149 Trainingstage. Wir hatten insgesamt über 760 Teilnehmer. Zu den Trainingsangeboten – veröffentlicht im jährlich erscheinenden Trainingskatalog – kommen noch die seit 2015 im Rhythmus von 14 Tagen versendeten oscare® Tipps & Tricks-Ausgaben hinzu, die im Übrigen als nützlich bzw. sehr nützlich bewertet wurden. Das ergab die Kundenbefragung, die wir im August 2017 durchgeführt haben.

Was dürfen die Kunden in 2018 erwarten?
Ausgangslage und Basis ist der Trainingskatalog, das funktioniert sehr gut. Seit Kurzem gibt es auch eine Erweiterung von oscare® Tipps & Tricks in Form von Spezial-Ausgaben. Hier richten wir uns in erster Linie an Nutzer mit erweiterten Berechtigungen wie beispielsweise Anwendungsberater. Für diese Zielgruppe dürften Themen wie Fiori-APPs und Handling in SAP Fiori-Oberflächen von großem Interesse sein. Wir wollen aber auch mehr in Beratungsprojekte eintauchen. Dazu entwickeln wir interaktive Simulationen, die vom Kunden selbst genutzt werden können. Darin enthaltene Prozesse werden verständlich dargestellt. Technisch gibt es das in Form von Klick Dummies bereits. Für die Beratung der ersten beiden Produkte „Inkasso smart“ und „AZUB smart und proaktiv“ sind wir in der Vorbereitung. Das Drehbuch sowie der Ablauf sind mit der Entwicklung in unserem Hause bereits in der Abstimmung. Dabei stellt sich die Frage, wie wir die neuen Methoden, die Softwaremodule, integrieren können. Wir planen in den Initialisierungsworkshops/Beratung beim Kunden dann u. a. die interaktive Simulation vorzustellen und anzubieten.

Wo möchten Sie Ihre Abteilung in drei Jahren sehen?
Mein Ziel ist, mit allen Beteiligten intern und extern gute und ganzheitliche Prozesse zu etablieren, um die bestmöglichen Voraussetzungen für die Implementierungsprojekte bei unseren Kunden zu schaffen. Das beginnt ganz am Anfang bei der Produkt-Konzeption in enger Abstimmung mit dem Produktmanagement bis hin zu den einzelnen Rollout-Projekten, die durch unsere Kundenanforderungsmanager begleitet werden. 

Worin liegt die Herausforderung für die Zukunft?
Digitalisierung bedeutet Wandel. Wir alle streben nach Digitalisierung und müssen uns daher auf Veränderungen ganz neu einlassen. Das passiert nur, wenn wir Anforderungen, Probleme und Ideen gemeinsam mit unseren Kunden betrachten und darauf aufbauend Konzepte entwickeln sowie Potenziale ermitteln. Über Jahrzehnte haben wir eine Vertrauensbasis aufgebaut, die uns nun hilft, mit vereinten Kräften aller Beteiligten eine digitale Zukunft zu beschreiten.

Zur Person:

Er wechselte nach seiner Ausbildung bei der AOK Bayern 2004 zur AOK Systems, zunächst als Technischer Entwickler im Portal- und Managed-Care-Umfeld. Kurze Zeit später war er Berater für die Themen Online-Geschäftsstelle und Managed Care. Ab 2013 arbeitete er als Projektleiter für Pilot- und Rollout-Projekte. Derzeit betreut er die AOK Bayern als Kundenanforderungsmanager und ist Abteilungsleiter Beratung/Training.