Jetzt geht es richtig ab

Seit Anfang Juni läuft das oscare® Business Warehouse (BW) der AOK Baden-Württemberg unter HANA. Die Umstellung hat gut geklappt. Die Anwendungen sind deutlich schneller und es wird an ganz neuen Anwendungen getüftelt. Weitere AOKs sind auch gerade umgestiegen, andere folgen in Kürze.

Rasante Leistung mit SAP HANA®

Der Pilot lief in Hessen, der erste Rollout fand bei der AOK Baden-Württemberg statt, die Anfang Juni ihr Business Warehouse auf die innovative SAP-Technologie umstellte. Nach der Tagesverarbeitung am 4. Juni starteten die Vorbereitungen zur Datenmigration. Startschuss war Freitagnacht um 23:45 Uhr. In rund 28 Stunden wurden 14 Terabyte Datenbestände problemlos überspielt. Auch der erste Funktionstest am Sonntagmorgen lief problemlos. „Kleinere Probleme gab es bei der Generalprobe, aber dafür ist diese da und außerdem konnte alles zügig behoben werden. Technische Projekte dieser Größenordnung halten immer Herausforderungen bereit. Aber dank der guten Vor- und Zusammenarbeit aller Beteiligten hat alles sehr gut geklappt“, sagt Michael Noll, Key-Account-Manager in der IT-Steuerung der AOK Baden-Württemberg und Projektleiter des HANA-Projekts. Neben der AOK Systems und der AOK Baden-Württemberg war die ITSCare maßgeblich für den Projekterfolg und den reibungsfreien Umstieg verantwortlich.

Michael Noll, Key Account Manager der AOK Baden-Württemberg
Thomas Brunner, Produktmanager der AOK Systems

Aus Minuten werden Sekunden
Die Umstellung des oscare® BW hatte zwei Ziele. Erstens sollte die Performance verbessert werden. Dies hat eindeutig funktioniert. Ein wichtiger Vertriebsbericht etwa, der bislang acht bis zehn Minuten Rechenzeit benötigte, ist jetzt bereits in Sekunden verfügbar. Die Tagesverarbeitung im Business Warehouse benötigt nur noch die Hälfte der Zeit und auch Sonderläufe zum Beispiel im RSA-Umfeld sind deutlich schneller. „Der Umstieg BW on HANA erfolgte erfreulich reibungslos. Das System läuft absolut stabil und fehlerfrei und bringt die erwarteten Performancevorteile“, erklärt Thomas Brunner, Produktmanager bei der AOK Systems. Bei der AOK PLUS und AOK Bayern werden die nächsten HANA-Rollouts stattfinden. Drei eingespielte Migrationsteams stehen dafür bei der AOK Systems zur Verfügung.

Maximaler Handlungsspielraum durch Mehrwertfunktionen
Das zweite Ziel ist überhaupt erst durch das Erreichen des ersten Ziels möglich geworden. „oscare® ist jetzt schneller und dadurch können neue Anwendungen, die eine große Datenbasis benötigen, entwickelt und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden“, so Noll. Gemeint sind die HANA-Mehrfunktionen. In dem Zusammenhang ist viel denkbar und möglich. Etwa die analytischen Sidepanel-Funktionen, die Sachbearbeitern das Leben leichter machen. Dabei werden im BW vorliegende Daten – etwa die Genehmigungsquote eines Leistungserbringers – analysiert und grafisch aufbereitet präsentiert. Oder Google-like Search: Damit können die AOK-Mitarbeiter nach Versicherten suchen, wie man es von der bekannten Suchmaschine kennt.

Das alles trägt zur Optimierung der Prozesse bei und verbessert den gezielten Einsatz der Leistungen und Ressourcen. Ein weiteres Feld ist die „Analytik on HANA“. Durch die gezielte Analyse großer Datenmengen ist es möglich, Muster zu erkennen und prädiktive Modelle zu entwickeln. „Im Folgeprojekt werden wir genau dieses Feld weiter erschließen und ausbauen. Wir wollen die neuen technischen Möglichkeiten nutzen, um Kundenservice, Versorgungs- und Präventionsangebote noch gezielter zu entwickeln. Dadurch können wir ein Mehr an Leistung und Nähe schaffen. Das ist Teil unserer Unternehmensstrategie“, erklärt Noll.

Neue Ideen gesucht
Ein Teilprojekt des Rollouts in Baden-Württemberg widmete sich möglichen Mehrwertanwendungen. Nicht nur neue Ideen waren gesucht, sondern die Projektmitglieder beschäftigten sich auch damit, wie überhaupt neue Ideen entstehen können. Inzwischen sind auch die Mitarbeiter in Fachabteilungen, die mit „BW on HANA“ arbeiten, aufgefordert, innovative Anwendungen vorzuschlagen, in denen die Stärken der HANA-Technologie zum Einsatz kommen. „Das ist ein wichtiger und richtiger Ansatz, denn jetzt kann man in neuen Dimensionen denken“, sagt Udo Patzelt, Geschäftsbereichsleiter Produkt- und Releasemanagement der AOK Systems. Und auch bei HANA gilt: Nach dem Rollout ist vor dem Rollout. Das Business Warehouse war nur der erste Schritt, die Core- und die CRM-Systeme werden folgen. „Das wird allerdings eine größere Herausforderung werden, da an diesen Systemen deutlich mehr Anwender und Prozesse hängen.“ Aber Noll ist überzeugt: „Zusammen mit der AOK Systems und der ITSCare werden wir das wieder gut meistern.“