Riesige Datenmenge überführt

Die AOK Systems hat einen wichtigen Meilenstein für ihre Kernsoftware oscare® erreicht. In weniger als zwei Tagen wurden bei der AOK Hessen Milliarden Datensätze und Softwarebestandteile vom CRM- in das CORE-System migriert. Nach der gelungenen Pilotierung werden bis 2027 alle anderen 16 Kunden ebenfalls im Rollout umgestellt.

Die Zahlen sind gewaltig: 3.456.363.727 Datensätze aus der Mitgliederbestandsführung im Bereich Privatkundenmanagement, 167.184.600 Business-Partner-Anwendungsdaten, 4.899.549.199 Positionen mit Business-Partner-Änderungsbelegen und 71.250.296 Kontakte aus dem Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Die Ablösung des CRM-Systems bei der AOK Hessen war eines der größten Projekte, das die AOK Systems seit Langem gestemmt hat. Milliarden Datensätze und Softwarebestandteile wurden bei der AOK Hessen über die Osterfeiertage innerhalb von 42 Stunden inklusive Prüfung vom CRM- in das CORE-System, übernommen. Gleichzeitig wurden die Schnittstellen angepasst und die Middleware abgelöst.


Elfmonatiges Pilotprojekt zur Vorbereitung

Anlass für das riesige Projekt ist die Kündigung des Wartungsvertrags von SAP für die Systemart C ab 2028 sowie der Wegfall des NetWeavers, die Plattform für alle Anwendungen von SAP. Gleichzeitig haben sich die Kunden des GKV-Markts aus strategischen Gründen dazu entschieden, ihre gesamte Systemlandschaft zu vereinheitlichen und damit zu vereinfachen. Dem enormen Kraftakt der Migration vorausgegangen war ein elfmonatiges Pilotprojekt gemeinsam mit der AOK Hessen und der ITSCare. „Das war eine große technische Herausforderung, die viele Ressourcen erforderte“, betont Thomas Fornauf, Abteilungsleiter Business Partner und Projektleiter beim Piloten in Hessen. Allein bei der AOK Systems waren insgesamt 25 Module, wie der Business Partner, Privatkundenmanagement und das Customer Relationship Management, daran beteiligt, alle betroffenen Fachprozesse weiterzuentwickeln und unter den neuen Bedingungen lauffähig zu machen.


Produktivsetzung über Ostern

„Sowohl das dreiköpfige Migrationsteam der AOK Systems sowie die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ITScare und der AOK Hessen haben die gesamten acht Tage an einem Strang gezogen“, würdigt Thomas Fornauf die vorbildliche Zusammenarbeit, das Engagement und die Zuverlässigkeit des gesamten Teams bei der Pilotierung in den Räumen der AOK Hessen in Marburg. Damit der Kunde so wenig Ausfall wie möglich hatte, wurde bewusst das lange Osterwochenende für die Umstellung genutzt. Fornauf: „Alle haben dazu beigetragen, dass nach der guten Vorbereitung in dem geplanten Zeitraum alles relativ geräuschlos und erfolgreich gelaufen ist.“ Viel Lob gab es auch von Kundenseite: „Ich habe in meinen 14 Jahren IT-Business selten ein so laufruhiges Projekt in dieser Größe erlebt“, bekräftigte Volker Harmert, Abteilungsleiter Digital Hub bei der AOK Hessen.


Daten von 37 Millionen Versicherten

Bis in vier Jahren muss die AOK Systems alle 16 Krankenkassen mit insgesamt 37 Millionen Versicherten, also fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung, auf das neue Systems umgestellt haben. Nach der gelungenen Pilotierung in Hessen ist der nächste Rollout im August bei der AOK NordWest geplant. „Was den Datenbestand unserer Großkunden, wie die AOKs Bayern und Baden-Württemberg oder gar die bundesweit agierende Barmer und die Knappschaft, angeht, steht uns in den nächsten Jahren noch einiges bevor“, kündigt Thomas Fornauf an. „Wir werden jedes Mal ein neues Übernahmeszenario vorfinden, das uns wieder vor neue Herausforderungen stellt.“ Für ihre komplett unterschiedlichen Kunden will die AOK Systems die Migrationsszenarien und das Vorgehen weiter optimieren.


Autor/in: Noura Schmid, Projektleiterin, Abteilung Kompetenzen bei der AOK Systems in Bonn